Food und Textildesign

Cecile Elisabeth Rudolph ist Textildesignerin.
Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Essen und Nahrungsmitteln und setzt sie in eine spannende Beziehung.
Textil, da denken die meisten sicher erst mal an Stoffe und Mode; Kleidung – unsere zweite Haut. Und im Zusammenhang mit Food, vielleicht an Tischdecken, Servietten Sets.

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Cecile hat zwei verschiedene Ansätze:
Velbekomme’ – Guten Appetit auf Dänisch – beschäftigt sich u. a. mit der Verschwendung von Nahrungsmitteln, betont die Komplexität und Herausforderung mit Nahrungsmittelverschwendung auf der einen und die hohen Ansprüche an unsere Ernährung auf der anderen Seite.

In Skandinavien wird viel Fisch gegessen und immer öfter wird die Haut weggeworfen obwohl sie ein wunderbares Material mit vielen Möglichkeiten ist.
Cecil nutzt ihr Handwerk, um diese essbaren Materialien zu modifizieren und um sie in einzigartige und wertvolle Dinge zu verwandeln, um ihnen damit ein zweites Leben zu geben.

Die Lachshäute haben durch das Räuchern eine natürliche goldene Färbung. Andere Häute wurden z. B. mit roter Beete gefärbt. Sie wurden gereinigt und mit Salz haltbar gemacht. Danach werden mit einem Laser textile Muster hineingeschnitten und -graviert. Das ist der Moment, wo aus Abfall ein Kunstwerk wird.

Die essbaren Spitzen werden in handgefertigten Formen hergestellt, die Cecile von  den Spitzen und Deckchen ihrer Großmutter abnimmt. Aus roter Beete, Haferbrei, Mehl und Zucker wird eine Masse angerührt, die dann gebacken wird.
Die essbaren Spitzen werden auf einer Scheibe Roggenbrot gelegt – als Reminiszenz an den dänischen Klassiker Smørrebrød. Garniert mit Dill und anderen Kräutern der typisch dänischen Küche und auf dem traditionellem Porzellan ‘Måge-Stellet’ aus der königlichen dänischen Manufaktur serviert.

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Der zweite Ansatz von Cecile Elisabeth Rudolph heißt „Food as an image“ und ist aus ihrer Diplomarbeit entstanden. Es handelt sich um eine Sammlung gedruckter und experimenteller Textilentwürfen. Inspiration der Drucke: die dänische Ess- und Trinkkultur, übersetzt in Texturen, Farben und Formen. „Food as an imgage“ ist auch eine Antwort auf die allgemeine Tendenz den unsere Esskultur erfährt. Essen ist in unserer Gesellschaft nicht mehr nur reine Nahrungsaufnahme um des Überlebens willen, sondern überschneidet sich immer mehr mit den Bereichen Mode, Kunst und Design.

Skandinavische Küche ist zur Zeit sehr beliebt und das nutzt Cecile, um sich mit ihrer eigenen Herkunft und Kultur auseinanderzusetzen. Neben dem “Smørrebrød” hat sie sich auch mit “Go´ Råd” [Guter Rat] auseinandergesetzt. Das sind dünne, knusprige Waffeln, die in einem speziellen Waffeleisen gebacken werden. Das besondere daran sind die historische Muster in den Eisen, die von Familie zu Familie variieren. Diese Muster werden zu Prints überarbeitet aber auch in die Fischhäute graviert.

Das Spiel mit der Illusion, was ist essbar und was nicht, die Verzierung und Veredelung von Oberflächen, zeichnet ihre Arbeit aus. Skandinavische Ästhetik und Einfachheit kombiniert mit anspruchsvollen Couture Elementen ergeben ein Wechselspiel von Textilien, Mode, Interieur und Nahrung die visuell eine Geschichte von ihrer Kultur erzählen.

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