Food Museen in London und New York eröffnen fast zeitgleich

Fast zeitgleich eröffnen die beiden weltweit ersten Food Museen: das Museum Of Food And Drink –MOFAD in New York und fünf Tage vorher, am 23. Oktober das British Museum of Food – BMOF.

Why isn’t there a museum devoted to food at the same level of something that’s like the Natural History Museum or the Smithsonian? If I want to learn about you, I’m going to go to your house and we’ll break bread. We’ll have dinner. Then I feel like I’ll know who you are. And it’s that idea that we can experience cultures through what we eat and how we eat and the history of how we eat. That (idea) needs a museum because you can’t eat on TV. You can’t read about food and have tasted it.
Dave Arnold on CNN’s The Next List, 2012

 

Hinter dem MOFAD steckt Dave Arnold als Visionär und Gründer, der einmal die Abteilung Culinary Technology am French Culinary Institute in New York gegründet hat.
Geplant sind Ausstellungen, die tief in verschiedene Aspekte des Themas eindringen wollen. Geschichte (inwieweit hat sich Suche nach Gewürzen, das Zeitalter der Entdeckungsreisen beeinflusst?), Kultur (welche sozialwirtschaftliche Rolle  spielt Streetfoood in den Städten?), Wissenschaft, Produktion (Wie werden Frühstücksflocken hergestellt?)  und Kommerz.

Die erste Ausstellung widmet sich dem Thema Geschmack: „Flavor: Making It and Faking It“

Ausserdem soll das MOFAD eine führende Rolle bei der  Ernährungs-Bildung einnehmen. In den Räumen des Museums aber auch außerhalb, mit Wanderausstellungen, Schulprogrammen und Ausbildungsmöglichkeiten für junge Leute. Im Museum wird es eine Reihe von Veranstaltungen geben, Live-Diskussionen,  Koch-Events, Workshops zu Küchentechnologien. Ein Tag im MOFAD soll ein facettenreiches, bildendes Erlebnis sein, welches die Sinne stimuliert und Neugier inspiriert.

Petrina Engelke hatte die Gelegenheit, mit der Kuratorin Emma Boast durch das Museum zu gehen.

 

 

Das BMOD wird kuratiert von Bompas & Parr, ihres Zeichens Avantgarde Koch und Fooddesigner, die seit ein paar Jahren mit ihren wilden, experimentellen Kreationen Aufsehen erregen und immer auf der Schnittstelle von Kunst und Architektur  arbeiten. Bekannt für ihre Jelly Objekte, und zuletzt für „Alcoholic Architecture“ einem Raum, in dem man alkoholische Cocktails einatmen kann.
Das Museum will die Bereiche Geschichte, Evolution, Wissenschaft und Kunst abdecken, in Bezug zu den Themen essen und kochen.

Es soll kein „Tempel der Werte“ sein, sondern eine Provokation und der Beginn einer Diskussion.

Die erste Ausstellung „From field to table, mouth and beyond…“ soll den Besuchern eine digitale Reise durch de Körper ermöglichen, um den Lebensmitteln in de Bauch und die Gedärme zu folgen. Appetitlicher ist vielleicht die Ausstellung „wonderland“, bei der es um Schokolade & Sound geht.

 


Nun gibt es endlich zwei ausgesprochene „kunststrudel“ Museen. In London etwas bunter, mit einem Schwerpunkt auf Kunst und kreativer Umsetzung, in New York etwas ernster und politischer (vielleicht).
Weltweit findet eine kreative, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema statt; Ausstellungen, Events, Konferenzen, Festivals, Symposien, beschäftigen sich mit Ernährung, Kunst, Kultur, Soziologie, Psychologie. Alleine in Deutschland ist das Thema komplett unterm Radar. Warum?

 

 

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