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Hier geht es um Essen, Nahrungsmittel, Ernährung, Tischkultur in Verbindung mit Kunst, Design, Soziologie, Psychologie.
Foodart, Fooddesign, Eat Art und Eatingdesign sind die Begriffe, die kursieren, die aber nicht klar definiert sind. Die Fooddesignerin Francesca Zampollo hat es in einer kleinen Videoserie ganz gut auseinanderklamüsert.

Es geht hier nicht um aus Radischen geschnitzte Mäuse oder Pandabären aus Reis geformt, die in Suppe baden. Es geht nicht darum, wie neues Convenience Food kreiert wird, oder das Züchten von Gemüsen, die wochenlang tippitoppi aussehen und nach nichts schmecken – obschon diese Themen auch gestreift werden. Auch Rezepte wird man hier nicht finden.

Essen und Nahrungsmittel sind mehr als nur reine funktional Nahrungsaufnahme. Essen ist aufgeladen mit Emotion, Symbolik, Macht, Status. Seit Menschengedenken wird Essen auch kreativ und künstlerisch benutzt. Seien es die Höhlenmenschen, die Jagdszenen an die Wände malten – und somit mittelbar ihre Nahrung – in den Tafelbildern des Mittelalters haben Nahrungsmittel symbolische Aufladung (nicht nur der Apfel im Paradies), im 16. Jhd. ist mit dem Stilleben ein eigenes Kunstgenre entstand, dass Menschen ihr Essen fotografieren und ins Netz stellen ist nur eine logische Folge. Auch Künstler haben sich mit Essen beschäftigt. Toulouse Lautrec hat Rezepte erfunden, die Futuristen haben Anfang letzten Jahrhunderts die futuristische Küche ausgerufen, in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat Daniel Spoerri die Eat Art erfunden.
Auch das Fooddesign hat nicht erst mit der Tütensuppe begonnen. Wieviel Forschungsdrang und Kreativität braucht es, bis man dahin kommt, eine Frucht zu trocknen, den Kern rauszupulen, ihn zu rösten und zu mahlen um es dann wieder mit kochendem Wasser zu übergießen, um ein aromatisches Getränk zu erhalten.
Auch wie wir essen, hat gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung. Mit den Händen, mit Stäbchen, mit Messer und Gabel, oder Löffel? Am Tisch, im Stehen oder im Bett. Die Umgebung, Farben und Formen haben Einfluss auf den Geschmack von Speisen und das Genusserlebnis.
Essen hat auch politische Aspekte: Welternährung, Foodwaste, Ausbeutung von Natur und Produzenten. Urban Gardening, Essen aus dem 3D Drucker, Schnippel Disko, sind nur einige Beispiel für den kreativen Umgang mit Problemen, um Lösungen zu finden.

Hier beim Kunststrudel (ver-)sammel ich Projekte, Produkte und Aktionen die sich künstlerisch, gestalterisch mit diesen Themen beschäftigen.

Im Kunststrudel Tumblr gibt es weiterhin Häppchen, Fundstücke und Solitäre.

Kunststrudel bei Twitter: @kunststrudel