Silikon Valley - ein soziales Plastik

SilikonValley – ein soziales Plastik

Vom 19.-22. Februar 2015 war im Matjö die Ausstellung  Silikonvalley – ein soziales Plastik zu sehen. Die vier Künst­le­rinnen Liza Dieck­wisch, Julia Gruner, Klara Kayser und Palina Vetter, die an der Kunst­aka­demie Düsseldorf bei Katharina Grosse und Andreas Gursky studieren, verwandelten den Projektraum des BBK  in eine begehbare Plastikwelt.

Eine Auseinandersetzung mit Material, Farbe und  Oberfläche.

Am Sonntag war zum Picknick eingeladen.
Der Raum war komplett mit pink/orangen Styroporkügelchen ausgelegt, was wunderbar aussah, dem Raum eine ganz besondere Atmosphäre verlieh und auf dem es sich auch sehr angenehm ging. In der Mitte des Raums waren auf einer Art Tischdecke, die eigentlich eine Plastik-Montage-Collage war, die Speisen angerichtet, die auf den ersten Blick einen seltsamen Anblick boten.

Foto: Matjö/SilikonValley

Die fast raumhohe Plastikskulptur wurde zum Baum und die gesamte Installation wurde plötzlich zu einer surrealen Landschaft. Wir setzen uns um die Decke und die Szene wurde zu einer surrealen Variante von Monets Frühstück im Grünen.

 

Mit Liza Dieckwisch und Julia Gruner sprach ich über ihre Idee.
Für sie war es das erste Mal, dass sie ein solches Event realisiert haben. Die Idee der Ausstellung wollten sie auf die Speisen übertragen – Farbe, Textur, Oberfläche – allerdings unter der Voraussetzung, keine chemischen oder künstlichen Zusätze zu verwenden und gut schmeckende, einfache Speisen aus natürlichen Zutaten zu bereiten – um dennoch mit der Grenze von appetitlich zu ekelig zu spielen. Und es war perfekt gelungen.

Der Begrüßungsdrink wurde mit roten und grünen “Einlagen” serviert. 😉

 

Mein Highlight waren die hart gekochten, mit (roter Beete?) gefärbten Eier mit Wasabi-Mayonnaise. Es gab selbstgebackenes Brot, mit Sepiatinte schwarz gefärbt und es schmeckte kein bisschen nach Fisch. Eine sattgrüne Guacamole, einen Dip von roter Beete, mit ganz wunderbarer fester Konsistenz, einen Auberginendip (?) mit Grantapfelkernen, Früchte in Gelee, Windbeutel mit Tomatencremefüllung, gefüllte Reispapierrollen (nicht probiert). Alleine das Dessert, eine warme Kokosmilchsuppe, geschmacklich gut, hat mich leicht an meine Ekelgrenze geführt, konnte ich die darin enthaltenen weichen Einlagen nicht zuordnen. (Tofu? Kartoffeln? Eidotter?)

 

 

Serviert wurde alles natürlich in bunten Plastikschalen und -schüsseln, gegessen wurde von buntem Palstikgesschirr und -besteck, alles war noch zusätzlich bearbeitet, verformt, dekoriert und geschmückt.

 

Die ursprüngliche Idee, ein gesetztes Essen zu arrangieren, wurde für die Idee des Picknicks wieder gekippt. Und das war eine gute Entscheidung, ist ein indoor Picknick schon per se eine lustige Idee, und unterstützt das Kommunikative, wenn Menschen, die  sich nicht kennen, gemeinsam essen. Man muss übereinander hersteigen und andere bitten einem etwas herüberzureichen und schon ist man im Gespräch. Die Seltsamkeit der Speisen, bei denen man nicht immer unbedingt wusste, welche Geschmacksrichtung einen erwartete,  taten ihr Übriges dazu.

 

Mich hat das Konzept komplett überzeugt und begeistert. Ich wünsche mir mehr solcher Veranstaltungen.

 

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